“Das Leben Johann Wolfgang von Goethes und die Figur des Todes in “Totentanz” und “Erlkönig”: Ein Biographischer Ansatz”

Timothy Walker, Kennesaw State University 

In seinem Leben machte Goethe den Tod von vielen, geliebten Leuten durch und natürlich griffen die Todesfälle ihn an. Man kann den Einfluss des Todes in seinem Werk sehen. Es ist klar und “[r]eaders of Goethe are agreed that his works are deeply involved in his experience” (Fairley 1). Der Tod ist sehr wichtig und ist eine emotionale Macht, die ihn und seine Gedichte bestimmte. Der Tod existiert in den Gedichten nicht nur wie ein Konzept, sondern auch wie eine Figur. Der Tod funktionert wie eine dunkele Macht, die das Leben nimmt. Das Leben war sehr edel für Goethe und er hatte groβe Angst vor dem Tod. Er hatte Angst nicht nur vor dem körperlichen Tod, sondern auch vor dem Tod im Leben. Weil er das Leben bewertete, hatte er viel Angst vor einem verschwendeten Leben. Goethe liebte das Leben und sah es als eine Tragödie ein volles Leben nicht zu leben. Der Tod ist ein mächtiger Feind in den Gedichten von Goethe, den er nicht besiegen kann.

Tod im Leben Goethes      

Goethe erlebte den Tod von vielen wichtigen Leute in seinem Leben. Vielleicht war der ägerlichste Tod für Goethe der Tod Friedrich Schillers, der beste Freund von ihm. Sie waren beide Dichter und hatten eine enge Freundschaft. Anfang 1805 fühlte Goethe, dass enweder er oder Schiller sein Leben verlieren würden und Goethe lag richtig (Drama: Its History, Literature and Influence on Civilization, vol. 11 74-75). Goethe und Schiller waren beide krank. Schiller ging es zuerst besser. Er und Goethe trafen einander im Haus Schillers für ein letztes Mal. Ein paar Wochen später starb Schiller. Der Tod Schillers war unerwartet und Goethe sagte, “I thought I was going to lose my own life, and now I have lost a friend, and in him that half of my being” (Nevison 165). Es war ein tragischer Ablauf für Goethe—der Tod hatte ihm seinen besten Freund genommen.     

Früher im Jahr 1777 starb Cornelia Goethe, die Schwester von Goethe. Cornelia war nur sechsundzwanzig Jahre alt, als sie starb. Goethe und sie waren sich sehr nah. Goethe sagte, “With my sister I have so great a root struck off which bound me to the earth that the branches up above that had their nourishment from it must die off also” (Boyle 294). Es störte Goethe, dass Cornelia so jung war, als sie starb. Der Tod kam ohne Warnung und das schreckte Goethe ab. Der Tod seiner Schwester war besonders unerwartet und “it was a fate that could still so nearly be his own” (Boyle 294).
1816 verlor Goethe seine Frau, Christiane Vulpius. Wie der Tod Schillers, war der Abgang seiner Frau besonders schwierig. Er liebte sie sehr und schrieb auf seiner italienischen Tour, “[…] I love the girl passionately. How much I am attached to her I have felt for the first time on this journey” (Boyle 654). Christiane war die Frau Goethes für zehn Jahre. Als sie starb, weinte er über dem Bett der Christiane, “You won’t leave me! You won’t leave me!”(Nevinson 211).        

Der Tod dieser wichtigen Leute beeinflusste bestimmt die Werke von Goethe. Er rang mit der Frage, “Warum mussten sie sterben?” und “Warum ist der Tod so grausam?” Er hatte Angst vor dem Tod—nicht nur dass der Tod die Leben seiner Familie und seiner Freunde nehmen würde, sondern auch dass der Tod sein Leben nehmen würde. Der Tod macht keinen Sinn  und das machte Goethe Angst.

Die geliebten Menschen von Goethe und seine Angst vor dem Tod in “Totentanz”      

Das Gedicht “Totentanz” beschreibt die Perspektive Goethes vom Tod. In dem Gedicht sieht ein Türmer“[…] ein Weib da, ein Mann, / In weiβen und schleppenden Hemden” (Goethe 5-6), und sie sind tot. Die Figuren sind Skelette und sie tanzen. Die Tanzfiguren in dem Gedicht repräsentieren die Leute, die tot sind, im Leben Goethes. Die Figuren repräsentieren auch die Leute, die sterben werden. Das Gedicht war 1813 geschrieben, vor dem Tod von Goethes Frau, aber er dachte bestimmt an den Tod von Schiller und Cornelia als er “Totentanz” schrieb. Das Gedicht deutete den Tod von seinem besten Freund und seiner geliebten Schwester an. Der Tod nahm ihre Leben. Sie wurden ein Teil von dem Tod und sie tanzen mit ihm. “Totentanz” ist ein Kommentar über den Tod

Goethe ist der Türmer in dem Gedicht—er ist nicht tot, aber er sieht den Tod an. Er ist nicht beteiligt bis er eine Stimme sagen hört, “Geh! hole dir einen der Laken” (Goethe 20). Wenn er ein Laken nimmt, greift er in den Tanz ein. Als die Leute in ihre Gräber zurückgehen, “[n]ur einer, der trippelt und stolpert zuletzt, / Und tappet und grapst an den Grüften,”(Goethe 28-29) weil er sein Laken nicht finden konnte. Die Skelettfigur, die sein Laken nicht finden kann, wird der Tod, der Häscher. Die Skelettfigur ist auch ein Teil von dem Tod. Weil der Türmer den Tanz behinderte, fragt die ärgerliche Figur den Türmer am Tanz teilzunehmen. Aber die Einladung der Skelettfigur ist nicht so höflich. Sie treibt den Türmer in die Kirche. Es ist klar, dass der Türmer Angst vor der Skelettfigur hat, weil “[d]er Türmer erbleichet, der Türmer erbebt,” (Goethe 42) als sie kommt. Die Figuren repräsentieren die toten geliebten Leute von Goethe—sie sind Mitglieder vom Tod. Aber er projiziert den Tod auch auf eine Figur und sie repräsentiert den Tod, der ihn treibt. Goethe dachte das Leben war, “something to be rejoiced in…”(Gray 4) und er sagte, “Der Zweck des Lebens ist das Leben selbst” (Gray 4). Er hatte starke Furcht vor dem Tod. Das ist warum die Skelettfigur wie ein Häscher, ein Feind funktioniert. Goethe dachte das Leben war wertvoll, und die Skelettfigur, der Tod, wollte das Leben Goethes nehmen. Goethe wusste, dass der Tod kommen wird, und “Totentanz” ist sein Versuch damit fertig zu werden.

Der Tod in der Beziehung von Goethe und seinem Vater
           

Der Vater von Goethe, Johann Kaspar Goethe, war ein geachteter Mann. Er war ein kaiserlicher Rat und war sehr erfolgreich. Er wollte eine gute Ausblidung für seinen Sohn. Er wollte, dass sein Sohn seinem Weg folgte: The path Caspar Goethe envisaged, and from which no entreaties of his son could make him deviate, was: study of the law in Leipzig, a doctorate at one of the other universities the father had attended, practical training at one of the Imperial institutions, such as Wetzlar, and at some point the grand tour of Italy…(Boyle 61-62)

Goethe folgte dem Plan seines Vaters, aber sein echtes Intresse galt der Literatur. Während Goethe Jura bei Wetzlar ausübte, schrieb er das wunderbare Werk, Die Leiden des jungen Werthers. Es war ein Briefroman, der Goethe berühmt machte. Wegen des Ausgangs von seinem Werk, bat Karl August, Herzog von Sachsen-Weimar-Eisenach, Goethe zu seinem Hof zu kommen. Goethe ging zum Hof und wurde ein guter Freund von Karl August. Der Vater Goethes “disapproved of this hobnobbing with potentates…” (Boyle 195). Kaspar Goethe wollte einen Juraberuf für seinen Sohn. Goethe hatte natürlich andere Talente und es gibt einen Kampf zwischen dem was Goethe wollte und was sein Vater wollte. Goethe schrieb:

The course of my father’s own life had so far proceeded more or less according to his wishes; it was his intention that I should follow the same path, but with greater ease, and further. He valued my natural gifts all the more for lacking them himself; for he had achieved everything only through inexpressible industry, assiduity, and repetition. He often assured me, then and later, in earnest and in jest, that given my talents he would have behaved quite differently and would not have managed them with such criminal extravagance (qtd. in Boyle 61).

Kaspar Goethe drängte seinen Sohn in einen Juraberuf und Goethe widersprach seinem Vater nicht, bis er nach Weimar ging. Das ist ein revolutionärer Moment für das Leben Goethes. Er machte lieber was er wollte als was sein Vater wollte.           

In gewissem Sinne, die Liedenschaft von Goethe, Literatur und Dichtung, repräsentiert das Leben für Goethe. Wenn man macht was man liebt, dann lebt man. Der beherrschende Vater von Goethe widersprach dem Leben Goethes. Goethe war nicht zufrieden in seinem Juraberuf. Er lebte kein volles Leben im Beruf. Ein unzufriedenes Leben symbolisert den Tod und Kaspar Goethe ordnete das Leben seines Sohnes zum Tod. Kaspar sah das nicht, aber seine Bestimmung für seinen Sohn machte ihn blind.

Die symbolische Beziehung von Goethe und seinem Vater in “Erlkönig”        

Erlkönig ist ein sehr interessantes Gedicht. Goethe projiziert seine Beziehung mit seinem Vater auf die Legende des Erlkönigs. Der Tod hat auch eine Präsenz in dem Gedicht, aber körperlicher Tod ist nicht die Pointe des Gedichts. “Erlkönig” ist ein Gedicht “concerned with questions of being and non-being, being and identity—what it means to be, and what it means to be someone or to be in a particular way” (Dye 133). Deshalb behandelt das Gedicht das Leben und die Identität im Leben. Der Tod im Gedicht ist Tod im Leben, deshalb ist der Tod des Kindes in “Erlkönig” auch der Tod von der Identität des Kindes. Im Leben von Goethe war es der Kampf zwischen Dichtung, dem Leben, und Jura, dem Tod.       

In dem Gedicht spielen der Vater und der Sohn augenfällige Rollen—Kaspar Goethe ist der Vater des Gedichts und Johann Goethe ist der Sohn. Die erste Strophe kommentiert die Beziehung des Vaters und seines Sohns:                    

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?        

Es ist der Vater mit seinem Kind

Er hat dem Knaben wohl in dem Arm;

Er faβt ihn sicher, er holt ihn warm (Goethe 1-4).

Von der Perspektive des Erzählers ist alles gut. Der Vater beschützt sein Kind als sie zusammen “durch Nacht und Wind” reiten. Im Leben Goethes repräsentiert die Reise in der Nacht den Weg, den Kaspar Goethe für seinen Sohn wollte. Kaspar Goethe setzte das Leben Goethes an wie der Vater im Gedicht seinen Sohn in der Nacht trägt.          

Als der Vater und sein Sohn reiten, sieht der Sohn den Erlkönig und der Vater fragt: “Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?” (Goethe 5). Der Vater sieht den Erlkönig nicht. Der Vater sagt, “Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif” (Goethe 8). Goethe benutzt “[the] father’s scientific view of nature [and] the dying son’s perception of nature as peopled with demons…”(Bohning 111) um ihn selbst und seinen Vater zu kontrastieren. Das Kind und der Vater haben verschiedene Perspektiven und das Kind wirkt hilflos als der Vater tiefer und tiefer in die Nacht reitet. Der Vater ist so fixiert dass er sein Sohn nicht hören kann. Das ist eine Tragödie für Goethe.

Als die Reise andauert, wird der Erlkönig echter für das Kind. Zuerst sieht das Kind den Erlkönig, dann hört es ihn, dann fühlt das Kind den Erlkönig ihn abtasten (Bohning 112). Goethe beschreibt symbolische Handlung in seinem Gedicht. Als der Vater mit seinem Kind weiter reitet, wird der Tod echter für das Kind, aber der Vater kann den Tod nicht sehen und kann sein Kind nicht beschützen. Er ist blind und kennt nicht die Gefahr, die nah ist. Der Vater des Gedichts macht weiterhin Ausflüchte: “Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind; / In dürren Blättern säuselt der Wind” (Goethe 19-20). Alldieweil erlebt das Kind den Tod—das Kind sagt, “Mein Vater, mein Vater, jetzt faβt er mich an! / Erlkönig hat mir ein Leids getan” (Goethe 27-28). Der Vater und das Kind haben zwei verschiedene Erfahrungen im Gedicht. Wie im Leben Goethes, wollte Goethe einen literarischen Beruf betreiben, aber sein Vater wollte, dass Goethe einen Juraberuf betreibt. Der Vater dachte, er wusste was gut für seinen Sohn war, aber eigentlich schickte er seinen Sohn zum Tod im Leben. Als der Vater Goethes einen Juraberuf für seinen Sohn anpries, raubte er das Leben Goethes—seine Leidenschaft. Goethe scheint in seinem Gedicht “Erlkönig,” seinen Tod in seinem Leben anzudeuten. Wenn er in seinem Juraberuf andauerte, dann würde er symbolisch schlieβlich sterben wie das Kind im Gedicht—der Erlkönig, der Tod, würde echter, und schlieβlich stirbt das Kind in den Armen des Vaters. Vielleicht beschuldigte Goethe seinen Vater dafür, dass er sein Leben beeinflussen wollte und grollte seinem Vater für das Leben, das er haben würde: das Leben mit dem Tod. 

Der Abschluss

Goethe war ein sehr interessanter Mensch. Er erlebte viel Tod in seinem Leben. Er verliert seinen besten Freund, Schiller, seine junge Schwester, Cornelia, und seine geliebte Frau, Christiane. Man kann klar den Einfluss des Todes im Werke Goethes sehen. Er hatte groβe Angst vor dem Tod. Goethe wusste, dass der Tod im nächsten Moment kommen könnte. Goethe äuβert seine Angst vor dem Tod in seinem Gedicht “Totentanz.”

Goethe schrieb auch über den Tod in dem Leben. Das Gedicht “Erlkönig” entspricht dem Leben Goethes. Sein Vater wollte, dass er ein Anwalt sein würde. Jura war nicht die Passion von Goethe—er liebte Literatur. Im Gedicht nimmt der Erlkönig das Leben des Kindes, und das repräsentiert den Tod im Leben für Goethe. Der Vater im Gedicht konnte nicht den Erlkönig sehen wie der Vater Goethes nicht sehen konnte dass ein Juraberuf für seinen Sohn nicht gut war. Das Leben war in seiner Leidenschaft—Literatur.

Works Cited: 

Bohning, Elizabeth E. and Judy B. McInnis. “The Child, the Daemon and Death in Goethe’s Erlkönig and Garcia Lorca’s “Romance de la luna, luna.” Garcia Lorca Reivew. 9.2 (1981): 109-127.           

Boyle, Nicholas. Goethe: The Poet and the Age. Oxford: Oxford UP, 1991.           

Dye,Ellis. Love and Death in Goethe. Rochester: Camden House, 2004.

Fairley, Barker. A Study of Goethe. Oxford: Clarendon Press, 1947.           

Goethe, Johann Wolfgang von. “Totentanz.” 27 Oct. 2008.<http://german.about.com/library/bltotentanz.htm>.

Goethe, Johann Wolfgang von. “Erlkönig.” Goethe Gedichte. Ed. C. H. Beck. München: C. H. Beck, 1981. 154-155.

Gray, Ronald. Goethe: A Critical Introduction. London: Cambridge UP, 1967.

Nevinson, Henry. Goethe: Man and Poet. Freeport: Books for Libraries Press, 1931.            

The Drama: Its History, Literature and Influence on Civilization, vol. 11. ed. Alfred Bates. London: Historical Publishing Company, 1906. 

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